Mit Shakti auf ‘ne Tasse Tee
Der Blog rund um persönliches Wachstum, Nachhaltigkeit und Spiritualität
#06: Auf der suche nach dem glück

Wochenend’ und Sonnenschein…

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#06: Auf der suche nach DEM glück

Wochenend’ und Sonnenschein…

10.03.2022

Wahrscheinlich kennt Ihr die Zeilen:

“Wochenend’ und Sonnenschein

Und dann mit Dir im Wald allein,

Weiter brauch’ ich nichts zum glücklich sein,

Wochenend’ und Sonnenschein…“

Das Lied ist von den Comedian Harmonists, eine Acapella Band aus den 1920/30ern. Als ich noch ein Kind war, hatte mein Vater eine CD mit Orginalaufnahmen von ihnen gekauft.  Und da meine Eltern sonst nicht sehr mit Klassikern des Rock und Pops versiert waren, lief diese CD bei mir rauf und runter („Mein kleiner grüner Kaktus“ kenne ich bis heute noch mit allen Strophen auswendig).

Seit ein paar Tagen geht mir dieses Lied durch den Kopf und will von da auch nicht mehr verschwinden. Vielleicht liegt das am Frühling, der sich nun endlich wieder zeigt und den Bärlauch im Berliner Plänterwald sprießen lässt. Und den warmen Sonnenstrahlen, die unsere Wangen küssen, während unsere Körper immer noch dick verpackt in unseren Wintermänteln verweilen.

Aber da ist mehr, was mir diesen Ohrwurm beschert. Angesichts dieser Welt, wie sie ist oder zu sein scheint, angesichts dieser Katastrophen, die auf so vielen Ebenen über uns hereinbrechen und angesichts dieser in diesen Tagen in mir immer wieder gefühlten Hilflosigkeit und Verzweiflung, erscheinen diese Liedzeilen, getragen von dieser leichten, fröhlichen Melodie, mir als Mahnung und Versprechen zugleich (ja, Mantren können manchmal eine sehr überraschende Form annehmen!) .

 Mahnung deshalb, weil für uns „glücklich sein“ immer noch, statt mit einem „Weiter brauch ich nichts“, ganz im Gegenteil, mit einem „Brauche ich immer mehr“ assoziiert wird. Dass unsere ganze Wirtschaft, aber eben auch wir als Individuen in ihr, immer noch darauf ausgerichtet sind, die Umwelt und uns selbst mit unserer Arbeit und Konsum völlig auszubeuten. Gerne bis zum Rande des Zusammenbruchs oder auch darüber hinaus. Und dass wir meinen, dass es deshalb leider , leider gar nicht anders geht: wir sind so erschöpft, so ausgebrannt, wir brauchen jetzt unbedingt diesen Kurzurlaub mit dem Flieger, haben uns diese Jeans, für deren Produktion der Energiebedarf von zwei Jahreshaushalten benötigt wird, mehr als verdient. Und es gibt dafür ja auch einen vollausgebauten Dienstleistungssektor. Mit drei Klicks werde ich nach Mallorca und die Hose nach Hause gebracht. Es scheint alles „ganz natürlich“ zu sein.

Liest man hier zwischen den Zeilen, kann man eine Menge an psychologischen Effekten rauslesen, welche wieder mal jede Annahme des „Homo Oekonomikus“, des rational wirtschaftenden und handelnden Menschens, widerlegt. Es ist schon tragisch zu sehen, wie leicht die Wissenschaft, auf der unser Wirtschaftssystem aufbaut, in ihren immanenten Fehlannahmen zu entlarven ist.

Da ist die Angst, zu kurz zu kommen (so trefflich im Englischen mit FOMO, fear of missing out, bezeichnet); dann das Gefühl von „das hab ich mir verdient“; oder auch: die „gefühlte Einsparung“, die man ja schon an anderer Stelle geleistet hat. Dann ist da vom kapitalistischen System die gewünschte, erlernte Unfähigkeit, sich nur noch von „höher, größer, weiter“ stimulieren zu lassen, um sich überhaupt noch lebendig fühlen zu können. Und auch: die scheinbare Flucht aus dem gefühlten unglücklichen Alltagsleben mit dem ungeliebten Job, der Selbstisolation, der unglücklichen Beziehung etc. etc.

 

Wochenend’ und Sonnenschein…

Wann wachen wir auf? Wann beginnen wir darauf zu vertrauen, dass weniger wirklich mehr ist? Wieviel mehr braucht es noch, bis wir wirklich bereit sind, unser Weltbild und die scheinbare Kontrolle, die wir mit ihr über unser Leben zu meinen haben, zu hinterfragen? Welche technischen, medizinischen, ressourcenvernichtenden Konsum- und Betäubungsgüter müssen wir erst noch verprassen, in den Umlauf bringen, bevor es wir als Gesellschaft schaffen, wirklich einen Kurswechsel zu vollziehen?

Und gleichzeitig ist die Strophe ein Versprechen. Auch ich kenne das Gefühl von FOMO, wenn meine Freund:innen nach Italien, New York, Kenia oder auf die kanarischen Inseln fliegen. Hab ich nun nicht endlich lange genug mit meinem Nicht-Fliegen Buse geleistet? Hab ich mit meiner Arbeit nicht auch mal wieder eine Fernflug verdient? Und außerdem: ich bin ja auch sonst im Alltag klimabewusst, ohne Auto, mit ner WG, Vegetarierin und ohne Kinder…  hab ich da nicht mehr als meinen Soll erfüllt? Und viel mehr noch: die, die Kinder haben, fliegen trotzdem – warum sollte ich mich beschneiden, wo ich am Ende doch nur gucken muss, wie ich irgendwie durch diese Katastrophen durchkomme und sonst kein „eigen Fleisch und Blut“? Sollte ich, bevor ich hier in Gefahr laufe zu verbittern und andere zu verurteilen, nicht auch mit drei Klicks die Entspannung buchen und einfach mal meine Überzeugungen für zwei Wochen über Bord werfen?

Wochenend und Sonnenschein…

Ich weiß nicht, ob ich mich in naher Zukunft wieder zum Fliegen hinreißen werden lasse. Mag sein, mag auch nicht sein. Und ich hoffe auch wirklich sehr, dass ich an den Entscheidungen anderer nicht verbittere. Denn das würde nichts bringen – weder mir, noch den anderen.

Aber das braucht es auch gar nicht: So oder so, tief in mir weiß ich, dass der Liedtext eine universelle Wahrheit in sich trägt: was ich brauche, was wir für ein glückliches Leben brauchen, das sind regelmäßige Zeiten der Entspannung. Das sind Freunde und ein soziales Umfeld, die mit uns unseren  Weg gehen. Das ist die Erfahung eines Waldes, einer Wiese, eines Flusses, eines Berges, die uns erden und tragen, uns das Gefühl vermitteln: du bist lebendig, du bist erfüllt, du bist Teil von etwas Größerem.

Und egal, wie die Welt sich da draußen entwickeln wird, wieviel Zerstörung, Trinkwassermangel, schlechte Ernten, Naturkatastrophen, Krieg, Migrationsdruck und Konflikte über uns als Menschheit und/oder direkt betroffene hereinbrechen: diese Momente des Glücks stehen uns zur Verfügung. Die Veränderungen werden uns vielleicht dazu zwingen, hierfür nochmals mehr unseren Blick zu schärfen – statt einem Wald wird es vielleicht nur eine kleine Lichtung sein. Statt einem kühlen Fluss nur ein schattiges Plätzchen im Gemeinschaftsgarten. Aber mehr braucht es dann vielleicht auch nicht.

 

Wochenend und Sonnenschein…

Ich hab mir heute frei genommen. Meine Hände riechen nach Bärlauch von Waldbesuch heute Morgen und das Pesto ist schon in den Gläsern. Ich geh jetzt gleich noch beim Fahrradhändler vorbei; ich brauch noch ne Fahrradtasche für meinen nächstes Abenteuer: Zwei Monate unterwegs sein, mit Fahrrad und Zug in Richtung Portugal. 

Wochenend und Sonnenschein…

Ich weiß nicht, ob ich mich in naher Zukunft wieder zum Fliegen hinreißen werden lasse. Mag sein, mag auch nicht sein. Und ich hoffe auch wirklich sehr, dass ich an den Entscheidungen anderer nicht verbittere. Denn das würde nichts bringen – weder mir, noch den anderen.

Aber das braucht es auch gar nicht: So oder so, tief in mir weiß ich, dass der Liedtext eine universelle Wahrheit in sich trägt: was ich brauche, was wir für ein glückliches Leben brauchen, das sind regelmäßige Zeiten der Entspannung. Das sind Freunde und ein soziales Umfeld, die mit uns unseren  Weg gehen. Das ist die Erfahung eines Waldes, einer Wiese, eines Flusses, eines Berges, die uns erden und tragen, uns das Gefühl vermitteln: du bist lebendig, du bist erfüllt, du bist Teil von etwas Größerem.

Und egal, wie die Welt sich da draußen entwickeln wird, wieviel Zerstörung, Trinkwassermangel, schlechte Ernten, Naturkatastrophen, Krieg, Migrationsdruck und Konflikte über uns als Menschheit und/oder direkt betroffene hereinbrechen: diese Momente des Glücks stehen uns zur Verfügung. Die Veränderungen werden uns vielleicht dazu zwingen, hierfür nochmals mehr unseren Blick zu schärfen – statt einem Wald wird es vielleicht nur eine kleine Lichtung sein. Statt einem kühlen Fluss nur ein schattiges Plätzchen im Gemeinschaftsgarten. Aber mehr braucht es dann vielleicht auch nicht.

 

Wochenend und Sonnenschein…

Ich hab mir heute frei genommen. Meine Hände riechen nach Bärlauch von Waldbesuch heute Morgen und das Pesto ist schon in den Gläsern. Ich geh jetzt gleich noch beim Fahrradhändler vorbei; ich brauch noch ne Fahrradtasche für meinen nächstes Abenteuer: Zwei Monate unterwegs sein, mit Fahrrad und Zug in Richtung Portugal. 

 

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