Mit Shakti auf ‘ne Tasse Tee

Der Blog rund um persönliches Wachstum, Nachhaltigkeit und Spiritualität
16.04.2021
#02: Wege Zu einem neuen bewusstsein

Warum uns der Schlüssel zu unserer frühkindlichen Prägung verloren gegangen ist

(…und wie Du ihn wieder finden kannst)
TEIL 1

 

Wer kennt das nicht? Zum gefühlt hunderttausendsten Mal haben wir uns mal wieder in die gleiche ausweglose Situation bugsiert. Mal ist es der gleiche Typ Mensch, in den wir uns schon wieder verliebt haben und der uns dann einmal mehr inmitten eines Scherbenhaufens zurücklässt. Mal ist es die Situation, wo wir wie aus dem Nichts heraus explodieren und so aus einem gerade noch harmonischen Gespräch ein großer Streit wird. Oder: obwohl wir uns es dieses Mal ganz fest vorgenommen haben, unserer Vorgesetzten gegenüber nein zu sagen, lassen wir uns wieder einen Berg Extraarbeit aufbrummen.

Und wie oft schon haben wir uns dann gefragt: warum mache ich den gleichen Fehler immer wieder? So sehr wir uns auch mühen, wir können uns unser Verhalten nicht erklären und sind doch in ihm gefangen. Warum dem so ist, ist gar nicht so schwer zu einfach zu erklären, lässt uns vielleicht aber erstmal etwas ratlos zurück.

Also zunächst einmal ein kurzer Blick darauf, wie und wo unsere Prägungen entstehen:

Die wichtigste Phase zur Entwicklung von Urvertrauen, Selbstvertrauen und für eine gesunde Entwicklung einer Ich-Identität findet in den ersten drei Lebensjahren eines jeden Menschen statt. Die Wissenschaft unterscheidet hier weitere Unterphasen der Entwicklung. Je nach dem, unter welchen Bedingungen und mit welchen Erfahrungen ein Kind diesen Unterphasen durchläuft, können unterschiedliche Prägungen hervorgehen. So kann es z.B. den tiefen Glaubenssatz entwickeln, dass es das Recht auf bestimmte Bedürfnisse hat: das Recht auf Zuwendung, das Recht auf Geborgenheit, das Recht auf Spaß, das Recht auf Erholung. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: das Kind entwickelt im Rahmen seiner eigenen, kindlichen Wahrnehmung des Außens und des Innens, dass ihm diese Rechte verwehrt sind oder z.B. an Bedingungen geknüpft sind. Daraus kann sich später ein Charakter bilden, der sich sehr z.B. schwer damit tut, Hilfe oder Zuwendungen von anderen Menschen anzunehmen und sich deshalb irgendwann im ständigen Geben erschöpft.

Photo by Ravi Palwe on Unsplash

In den Folgejahren, insbesondere bis zum sechsten, siebten Lebensjahr, finden natürlich noch weitere Prägungen statt. Diese sind allerdings für unser Charakterbildung, Resilienz und unsere Fähigkeit ein eigenständiges, kompetentes und somit auch glückliches Leben führen zu können, nur noch bedingt von Einfluss.

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Die zwei zentralen Probleme, unter denen wir mit so einer „frühkindlichen Charakter-programmierung“ leiden, sind einfach zu identifizieren: 

(1) Als neugeborenes Wesen, welches intuitiv spürt, dass sein Überleben völlig von der Gunst unsere Umwelt abhängt, sind wir dieser auch komplett ausgeliefert. Wenn wir das Glück hatten, in einem uns wohlgesonnenen, liebevollen Umfeld aufzuwachsen, so haben wir die Chance erhalten, ein tief verankertes Vertrauen in die Welt und unsere Daseinsberechtigung zu entwickeln. Wenn wir dieses Umfeld nicht erfahren durften, und das ist leider oft genug der Fall, so wurden wir  auf ein Selbstbild programmiert, welches Gefühle wie z.B. Schuld, Minderwertigkeit und Hilflosigkeit in den Vordergrund rückt. Diese Aspekte können sich dann in unser ganzes Leben widerspiegeln, ohne, dass wir uns dessen bewusst sind: sie sind Teil dessen, was wir als „normal“ in uns abgespeichert haben und bestimmen damit unser Verhalten – und oft damit eben auch unser Scheitern – in Liebes- und Freundschaftsbeziehungen, in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft.

Und selbst wenn wir noch so wunderbare, liebevolle Eltern hatten: auch sie konnten unseren Bedürfnissen nicht immer gerecht werden. Basierend auf dem sehr begrenzten Weltverständnis eines Babys oder Kleinkinds können auch daraus sehr schnell sehr tiefgreifende Fehlinterpretationen im Bewusstsein entstehen – und daraus wieder tief verankerte Glaubenssätze, die uns als erwachsener Mensch in unseren Potenzialen begrenzen.

(2) Wir haben keine bewussten Erinnerungen mehr an diese Zeit. Selbst wenn wir uns diese Glaubensätze also genauer anschauen, verstehen und ändern wollen: All diese Glaubenssätze haben sich tief in unserem Unterbewusstsein verankert, auf das wir so nicht mehr zurückgreifen können. Gleichzeitig sind sie sehr machtvoll, da 95% (!) unseres Handelns direkt aus dem Unterbewusstsein gesteuert werden.

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Aber warum eigentlich ist dem so? Warum ist uns der Zugang zum Unterbewusstsein abhanden gekommen? Und: kann man das nicht ändern? Um das zu beantworten, bedarf es einen kleinen Exkurs in die Welt unseres Gehirns:

Unser Gehirn besteht aus rund 86 Milliarden Nervenzellen. Diese Zellen sind nicht alle gleich, zeichnen sich aber durch ein Vielfaches von Kontaktpunkten aus, den sogenannten Synapsen, durch die sie untereinander kommunizieren. Ein wichtiger Bestandteil für diese Kommunikation ist elektrische Ladung, die neue Verbindung zwischen den Nervenzellen schaffen und aufrechterhalten. Wird keine Ladung mehr durch eine bestehende Synapsen-Verbindung mehr durchgeschleust, so kann sich diese Synapse auch wieder auflösen. Diese elektrische Ladung, auch Frequenz genannt, entwickelt über die Jahre der Kindheit Stück für Stück eine wachsende Variabilität, die für die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten fundamental sind:

Übrigens...

Während jede Frequenz, die nach und nach dazugekommen ist, eine höhere Hertz-Zahl aufweist, ist diese letzte Frequenz der Alpha-Wellen wieder kleiner als die der zuvor erreichten Beta-Wellen!

Und das hat durchaus seinen Grund:

Betawellen sind besonders stark in ihrem Fokus auf die Wahrnehmung und das Filtern der Außenwelt. Sie sorgen sozusagen für unser – höchste Priorität genießendes – Überleben in unserer äußeren Umwelt.

Für ein konzentriertes Arbeiten jedoch – sei es ein handwerkliches Arbeiten, kreatives Schaffen von Kunst oder komplexer Arbeit mit unserem Intellekt – müssen wir gerade diese Außenwelt im hohen Maße ausblenden. Erst dann können wir uns auf eine Sache hochkonzentrieren, fallen in  einen Flow und können unsere geistigen Fähigkeiten zur Kür bringen.

Die Entwicklung der Beta-Wellen bereiten also den Boden für die Alpha-Wellen, die dann unsere höchsten intellektuellen Fähigkeiten zu Tage bringen.

Und damit zurück zum Unterbewusstsein:

Wir stecken also in einer ziemlichen Zwickmühle: das Unterbewusstsein, welches ein Leben lang ca. 95% unseres Handelns bestimmt, ist sperrangelweit auf, wenn wir noch nicht für uns selbst sorgen und auch noch nicht für uns selbst entscheiden können. Andererseits, je mehr wir unseren eigenen Verstand und Fähigkeiten entwickeln, die uns das Überleben aus eigener Kraft ermöglichen, um so mehr verlieren wir den Zugang genau zu dieser prägenden Ebene.

Sind wir also für immer in dieser menschlichen Tragödie gefangen? Sind und bleiben wir der Willkür unserer frühkindlichen Prägung für immer ausgeliefert? Ist der Schlüssel zu diesem Unterbewusstsein für immer verloren?

Die gute Nachricht ist: nein, das ist nicht das Ende der Geschichte. Wenn wir uns die Funktionsweise unseres Gehirns und unserer Bewusstseinsebenen noch etwas genauer anschauen, dann zeigen sich unglaublich machtvolle Wege und Möglichkeiten, wie wir doch das Heft für unser Leben und unsere frühkindlichen Prägungen wieder selbst in die Hand nehmen können.

 

Dazu mehr im nächsten Wachstumsimpuls.

Photo by Daiga Ellaby on Unsplash

 

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